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Moderne Steintherapie

Nierensteine, Harnleitersteine und Blasensteine gehören zu den Harnsteinen, die als Oberbegriff sämtliche Steine bezeichnen, die im Harntrakt vorkommen. Alle Steine sind anfangs Nierensteine –sie entstehen, wenn sich in der Niere Mineralien sowie Salze nicht mehr richtig im Urin auflösen und dadurch kristallisieren. Wenn sie in den Harnleiter weiterwandern und dort stecken bleiben, allenfalls den Urinabfluss behindern, können sie starke Schmerzen und andere Komplikationen verursachen. Harnsteine gehören zu den häufigsten urologischen Krankheitsbildern.

Häufigkeit

Nierensteine sind ein häufiges Problem, von dem einer von zehn Menschen einmal im Leben betroffen ist. Jeder kann Nierensteine entwickeln, aber Frauen sind weniger oft betroffen als Männer und Menschen, die übergewichtig sind oder bei denen Nierensteine in der Familie vorkommen.

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Wie entstehen Harnsteine?

Die Bildung von Harnsteinen kann verschiedene haben Ursachen haben, z. B.:

  • Falsche Ernährung, Übergewicht
  • Zu geringe Trinkmenge
  • Harnwegsentzündungen
  • Stoffwechselstörungen (z. B. Überfunktion der Nebenschilddrüse)
  • Abflussbehinderungen oder anatomische Besonderheiten der ableitenden Harnwege (z.B. eine Verengung des Nierenbeckens)
  • Angeborene Stoffwechselerkrankungen (z. B. Zystinurie)

Symptome und Beschwerden

Kleine Nierensteine werden häufig unbemerkt mit dem Urin ausgeschieden. Grössere Steine können verschiedene Beschwerden verursachen, wenn sie den engen Harnleiter passieren und allenfalls dort stecken bleiben. Typisch sind aus dem Nichts entstehende, wellenartig auftretende Schmerzen in der Nierengegend, die je nach Lage des Steins in die Flanke, die Leiste oder bis zu den Geschlechtsorganen ausstrahlen können. Die Schmerzen können so stark sein, dass sie Übelkeit und Erbrechen verursachen. Weitere Beschwerden sind Schmerzen beim Wasserlösen, Blut im Urin, ein anhaltender Harndrang oder Fieber. Diese Beschwerden sollten Sie unbedingt von einem Arzt, einer Ärztin abklären lassen.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Harn- und Nierensteinen hängt von der Grösse und Lage der Steine sowie von Ihren Symptomen und Ihrem Gesundheitszustand ab.

  • Konservative Behandlung: Kleinere Steine lassen sich oft mit der Aufnahme von Flüssigkeit, Bewegung und krampflösenden Medikamenten ausspülen.
  • Endoskopische Steinsanierung: Harnleiter- und Nierenspiegelungen (semirigide wie flexibel) inklusive Lasertherapie (mit modernstem Thulium-Fiber-Laser) zur Zertrümmerung von Harnleiter- und Nierensteinen. Ein evtl. grösserer Stein wird erst zerkleinert werden müssen, ehe man die Steinfragmente mittels Steinfangkörbchen oder -Fasszange einfängt und aus dem Harntrakt herauszieht.
  • Mini-PNL: Mini perkutane Nephrolitholapaxie: Minimalinvasive Methode, bei der Nierensteine von > 1 cm therapiert werden. Dabei handelt es sich um ein endoskopisches Verfahren, bei dem ein < 8 mm Zugang zur Niere durch die Haut erfolgt (direkte Punktion der Niere). Aufgrund einer fehlenden Auftragsleistung kann diese Methode für Sie derzeit leider nicht angeboten werden.
  • Extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL): Zertrümmerung von Harnsteinen durch 3000 Stoßwellen, die ausserhalb des Körpers erzeugt und gezielt auf den Stein appliziert werden. Ein ESWL-Gerät steht dem Spital Emmental derzeit nicht zur Verfügung.